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16/05/2023 | 07:00 CEST | Finanzergebnisse

Geschäftsjahr 2022/23: Sonova erzielt solides Ergebnis und  hält Gewinnwachstum aufrecht

Stäfa (Schweiz), 16. Mai 2023 – Sonova Holding AG, ein führender Anbieter von Hörlösungen, gibt heute das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2022/23 bekannt. Der Umsatz belief sich auf CHF 3’738,4 Mio., ein Zuwachs von 14,6% in Lokalwährungen und 11,1% in Schweizer Franken. Das Wachstum wurde insbesondere durch Akquisitionen gestützt, während der organische Umsatzanstieg vor allem auf erfolgreiche Produkteinführungen sowie die positive Entwicklung im Audiological-Care-Geschäft zurückzuführen ist. Das Ergebnis wurde deutlich beeinträchtigt durch die Nichtverlängerung eines Vertrags mit einem grossen US-Kunden. Der bereinigte EBITA der Gruppe stieg um 6,1% in Lokalwährungen bzw. sank um 0,5% in Schweizer Franken auf CHF 840,4 Mio. Die Margenentwicklung spiegelt den erwarteten Verwässerungseffekt aufgrund der erstmaligen Konsolidierung der jüngsten Akquisitionen sowie den allgemeinen Kostendruck wider. Durch proaktive Massnahmen konnten diese teilweise kompensiert werden. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von CHF 4,60 pro Aktie vor. Sonova erwartet für das Geschäftsjahr 2023/24 einen Anstieg des konsolidierten Umsatzes um 3%-7% und ein Wachstum des bereinigten EBITA im Bereich von 6%-10%, jeweils unter Annahme konstanter Wechselkurse.

Arnd Kaldowski, CEO von Sonova, sagt: «Sonova hat ein solides Ergebnis erzielt, auch wenn wir unsere ursprünglichen Erwartungen für das Jahr nicht ganz erfüllen konnten. Dank unserer bewährten Strategie konnten wir kurzfristige Herausforderungen aktiv angehen und unser Gewinnwachstum aufrecht erhalten. Wir haben unsere Wachstumsstrategie weiter vorangetrieben, mit Phonak Lumity erneut Innovationen auf den Markt gebracht und unser Audiological-Care-Netzwerk deutlich ausgebaut. Mit dem Sennheiser Conversation Clear Plus Earbud konnten wir eine vielversprechende neue Kategorie von Einsteigerprodukten zur Hörunterstützung etablieren. Trotz der anhaltend volatilen Wirtschaftslage sind wir zuversichtlich, dass wir weiterhin von den langfristig positiven Trends unseres Marktes profitieren werden. Dabei eröffnen Innovationen bei Technologie und Geschäftsmodellen weiterhin erhebliche Wachstumschancen.»

 

Kennzahlen Sonova Gruppe – Geschäftsjahr 2022/23 in CHF Mio.

 

 GJ 2022/23

GJ 2021/22

Veränderung
in CHF

Veränderung in Lokal-währungen

Umsatz

3'738,4

3'363,9

+11,1% 

+14,6% 

EBITA (bereinigt)1)

840,4

844,4

-0,5% 

+6,1% 

EBITA-Marge (bereinigt)1)

22,5%

25,1%

   

Gewinn pro Aktie (bereinigt, CHF)1)

11,14 10,76

+3,5% 

+11,5% 

Operativer Free Cash Flow

535,6

763,7

-29,9% 

 

1)  Non-GAAP-Finanzkennzahl bereinigt um Sondereffekte; siehe Finanzbericht und für Einzelheiten die Tabelle «Überleitung von Non-GAAP Finanzkennzahlen» im Geschäftsbericht 2022/23.

 

Wachstum dank Akquisitionen und solidem organischem Zuwachs
Im Geschäftsjahr 2022/23 erzielte die Sonova Gruppe einen Umsatz von CHF 3ʼ738,4 Mio., ein Anstieg um 14,6% in Lokalwährungen bzw. 11,1% in Schweizer Franken. Die erfolgreiche Einführung der Plattform Phonak Lumity im August 2022 sowie Preiserhöhungen zum Ausgleich des Inflationsdrucks trugen positiv zum Umsatz bei. Die Entwicklung wurde durch eine schwächer als erwartete Dynamik in bestimmten wichtigen Märkten für Hörlösungen sowie die Nichtverlängerung eines Liefervertrags mit einem der grössten Kunden in den USA gebremst. Das gruppenweite organische Wachstum betrug 2,3% (4,5% unter Ausklammerung der bereits erwähnten Nichtverlängerung eines grossen Vertrags). Akquisitionen machten 12,3% des Umsatzwachstums aus. Dies beinhaltete den signifikanten Ausbau des Netzwerkes von Hörakustikgeschäften mit der Übernahme von Alpaca Audiology in den USA und HYSOUND in China, sowie die Akquisition der Sennheiser Consumer Division. Deutlich negativ wirkten sich Wechselkursschwankungen aus, welche den ausgewiesenen Umsatz um CHF 116,3 Mio. bzw. 3,5% reduzierten.

Nachlassende Marktdynamik beeinträchtigt Wachstum
Der Umsatz in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) stieg um 13,1% in Lokalwährungen. Trotz des schwierigen makroökonomischen Umfeldes war die Entwicklung in verschiedenen Ländern, darunter die Niederlande und Österreich, sowie in Distributorenmärkten robust. Dem Wachstum kamen zudem die Akquisition der Sennheiser Consumer Division sowie der Ausbau des Audiological-Care-Netzwerkes zugute. Gebremst wurde das Wachstum in der Region von einer schwachen Umsatzentwicklung in Frankreich, wo es im Vorjahreszeitraum aufgrund geänderter Erstattungsregelungen im Jahr 2021 zu einem starken Anstieg des Marktvolumens gekommen war. Hinzu kamen die schleppende Entwicklung des privaten Marktes in Grossbritannien sowie die nachlassende Dynamik in Deutschland im zweiten Geschäftshalbjahr.

In den USA stieg der Umsatz um 9,5% in Lokalwährung. Zum Wachstum trug der Ausbau des Audiological-Care-Netzwerkes bei, vor allem die Akquisition von Alpaca Audiology. Aufgrund des relativ hohen Eigenanteils, der in den USA beim Kauf von Hörgeräten geleistet werden muss, litt der private Markt im Kalenderjahr 2022 unter der schwierigen makroökonomischen Lage. Allerdings zeichnete sich im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 eine Erholung ab. Die Nichtverlängerung eines grossen Hörgerätevertrags mit einem Kunden in den USA belastete den Umsatz im zweiten Geschäftshalbjahr 2022/23 erheblich. Dies konnte durch das positive Wachstum bei Lieferungen an das US-amerikanische «Department of Veterans Affairs» (VA), wo Sonova weiterhin eine führende Position einnimmt, nur teilweise ausgeglichen werden.

Der Umsatz in der Region Amerika (ohne USA) stieg um 11,2% in Lokalwährungen. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch Akquisitionen und den soliden Geschäftsgang des Audiological-Care-Netzwerkes in Kanada und Brasilien. In der Region Asien/Pazifik (APAC) stieg der Umsatz um 40,3% in Lokalwährungen, deutlich unterstützt durch die Übernahme der Sennheiser Consumer Division. Hinzu kam die im Dezember 2022 abgeschlossene Akquisition von HYSOUND in China. Die Umsatzentwicklung profitierte zudem angesichts der pandemiebedingten Lockdowns im Vorjahreszeitraum von einer niedrigen Vergleichsbasis.

Stabile Entwicklung der organischen Marge – Ungünstige Wechselkursentwicklung und Verwässerung durch Akquisitionen
Als Reaktion auf die makroökonomischen Herausforderungen verstärkte Sonova im Berichtszeitraum ihre Initiativen zur Optimierung der Betriebsstrukturen, was zu Restrukturierungskosten in Höhe von CHF 15,6 Mio. (2021/22: CHF 13,5 Mio.) führte. Der Schwerpunkt dieser Initiativen lag auf der Stärkung der Lieferkette, einschliesslich der neuen Betriebsstätte für die gesamte Region Amerika in Mexiko, sowie auf der weiteren Optimierung des Audiological-Care-Netzwerkes. Nach der vollständigen Umsetzung erwartet Sonova jährliche Kosteneinsparungen von rund CHF 25 Mio. Die Akquisition der Sennheiser Consumer Division, von Alpaca Audiology und HYSOUND führte zu Transaktions- und Integrationskosten in Höhe von CHF 17,0 Mio. (2021/22: CHF 12,0 Mio.). Zusätzlich fielen Rechtskosten in Höhe von CHF 6,2 Mio. an, in erster Linie im Zusammenhang mit laufenden Patentstreitigkeiten (2021/22: CHF 16,0 Mio., einschliesslich einer vorläufigen Vergleichsvereinbarung mit dem US-Justizministerium). Steuerreformen wirkten sich in einem Umfang von CHF 9,2 Mio. positiv auf die Ertragssteuern aus (2021/22: CHF 17,5 Mio.).

Bereinigte Werte und Wachstumsraten in diesem Finanzbericht klammern die im vorstehenden Absatz aufgeführten Posten aus. Für weitere Details verweisen wir auf die Tabelle «Überleitung von Non-GAAP Finanzkennzahlen» im Finanzbericht des Geschäftsberichts 2022/23.

Der ausgewiesene Bruttoertrag belief sich auf CHF 2ʼ637,4 Mio. Der bereinigte Bruttoertrag stieg um 11,8% in Lokalwährungen bzw. 7,4% in Schweizer Franken auf CHF 2ʼ645,1 Mio. Der Druck auf den globalen durchschnittlichen Verkaufspreis aufgrund des verhaltenen Volumenwachstums in höherpreisigen Hörgerätemärkten wurde durch die zuvor erwähnten Preiserhöhungen ausgeglichen. Die Gewinnentwicklung litt zudem weiterhin unter hohen Kosten für Transport und Komponenten, auch wenn der Druck zum Ende des Geschäftsjahres nachliess. Der erwartete Verwässerungseffekt aufgrund der Akquisition der Sennheiser Consumer Division und die negativen Wechselkurseffekte führten dazu, dass die bereinigte Bruttomarge in Schweizer Franken um 2,4 Prozentpunkte auf 70,8% zurückging. In Lokalwährungen verringerte sich die Bruttomarge um 1,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, wobei sie im zweiten Geschäftshalbjahr deutlich besser ausfiel als im ersten.

Die ausgewiesenen betrieblichen Aufwendungen vor akquisitionsbedingten Abschreibungen beliefen sich auf CHF 1ʼ835,8 Mio. (2021/22: CHF 1ʼ657,7 Mio.). Die bereinigten betrieblichen Aufwendungen vor akquisitionsbedingten Abschreibungen stiegen um 14,7% in Lokalwährungen bzw. um 11,5% in Schweizer Franken auf CHF 1ʼ804,7 Mio. (2021/22: CHF 1ʼ619,2 Mio.). Mehr als 80% dieses Anstiegs sind auf Akquisitionen zurückzuführen. Die Gruppe investierte weiter in Innovation: Die bereinigten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) vor akquisitionsbedingten Abschreibungen stiegen um 6,2% in Lokalwährungen auf CHF 242,9 Mio.

Die bereinigten Kosten für Vertrieb und Marketing vor akquisitionsbedingten Abschreibungen erhöhten sich um 19,1% in Lokalwährungen auf CHF 1ʼ250,6 Mio. Dies entspricht 33,5% des Umsatzes (2021/22: 32,4%). Dieser Anstieg widerspiegelt zu einem grossen Teil Veränderungen im Umsatzmix aufgrund des weiteren Ausbaus des Audiological-Care-Geschäftes (bei dem das Verhältnis der Vertriebs- und Marketingkosten zum Umsatz höher ausfällt als in der restlichen Gruppe), sowie die Akquisition der Sennheiser Consumer Division. Die bereinigten Administrationskosten vor akquisitionsbedingten Abschreibungen erhöhten sich um 6,3% in Lokalwährungen auf CHF 311,9 Mio. bzw. 8,3% des Umsatzes (2021/22: 8,9%). Dieser Anstieg war fast ausschliesslich auf Akquisitionen zurückzuführen; teilweise ausgeglichen wurde er durch Einsparungen aufgrund der Initiativen zur Optimierung der Betriebsstrukturen. Darüber hinaus waren die Kosten im Geschäftsjahr 2021/22 durch einen negativen Einmaleffekt aus Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Geschäft in Russland beeinflusst worden. Der bereinigte übrige Ertrag belief sich auf CHF 0,6 Mio. (2021/22: null).

Der bereinigte Betriebsgewinn vor akquisitionsbedingten Abschreibungen (EBITA) stieg in Lokalwährungen um 6,1%, während er in Schweizer Franken um 0,5% auf CHF 840,4 Mio. zurückging (2021/22: CHF 844,4 Mio.). Die bereinigte EBITA-Marge belief sich auf 22,5%. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Rückgang um 2,6 Prozentpunkte, jedoch unter Ausklammerung von Akquisitionen einem Anstieg um 0,3 Prozentpunkte in Lokalwährungen. Durch Wechselkursentwicklungen reduzierte sich der bereinigte EBITA um CHF 55,5 Mio. und die Marge um 0,7 Prozentpunkte. Der ausgewiesene EBITA stieg in Lokalwährungen um 6,7%; in Schweizer Franken hingegen ging er um 0,2% auf CHF 801,6 Mio. zurück. Die akquisitionsbedingten Abschreibungen beliefen sich auf CHF 54,9 Mio. (2021/22: CHF 42,9 Mio.), was die jüngsten Akquisitionen widerspiegelt. Der ausgewiesene Betriebsgewinn (EBIT) erreichte CHF 746,7 Mio. (2021/22: CHF 760,0 Mio.), ein Rückgang um 1,8% in Schweizer Franken.

Solider Anstieg des Gewinns pro Aktie
Der Nettofinanzaufwand, inklusive des Ergebnisses von assoziierten Gesellschaften, blieb mit CHF 31,0 Mio. weitgehend unverändert (2021/22: CHF 31,8 Mio.). Die Ertragssteuern beliefen sich auf CHF 57,4 Mio. (2021/22: CHF 64,5 Mio.). Durch Effekte aus Steuerreformen wurden die Ertragsteuern um CHF 9,2 Mio. (2021/22: CHF 17,5 Mio.) und durch die Auflösung von Steuerrückstellungen um CHF 0,5 Mio. (2021/22: CHF 26,6 Mio.) reduziert. Der zugrundeliegende Steuersatz betrug 9,7% (2021/22: 14,5%). Dies widerspiegelt zeitlich begrenzte Auswirkungen der verspäteten Einführung der globalen Mindeststeuer (Pillar 2) und berücksichtigt zudem die temporär vereinfachte Berechnung sowie die damit verbundenen Auswirkungen auf die latenten Steuern. Der unverwässerte Gewinn pro Aktie (EPS) belief sich auf CHF 10,75, ein Anstieg um 11,4% in Lokalwährungen bzw. 3,2% in Schweizer Franken. Der bereinigte Gewinn pro Aktie stieg um 11,5% in Lokalwährungen bzw. 3,5% in Schweizer Franken auf CHF 11,14 (2021/22: CHF 10,76).

Hörgeräte-Segment – Wachstum wesentlich von Akquisitionen getrieben
Das Hörgeräte-Segment erzielte einen Umsatz von CHF 3ʼ451,5 Mio., ein Anstieg um 15,7% in Lokalwährungen bzw. 11,9% in Schweizer Franken gegenüber dem Vorjahr. Das organische Wachstum wurde durch eine schwächer als erwartete Dynamik in bestimmten wichtigen Märkten für Hörlösungen und die Nichtverlängerung eines Vertrags mit einem grossen US-Kunden gebremst. Dies konnte durch Preiserhöhungen teilweise ausgeglichen werden. Das organische Wachstum betrug 2,3%; der Beitrag aus den Akquisitionen im Berichtszeitraum (einschliesslich des Gesamtjahreseffektes der im Vorjahr getätigten Akquisitionen) zum Umsatz belief sich auf 13,4% bzw. CHF 412,9 Mio. Einen wichtigen Beitrag leisteten die Akquisitionen der Sennheiser Consumer Division und von Alpaca Audiology, welche im letzten Monat des Geschäftsjahres 2021/22 konsolidiert wurden. Wechselkursschwankungen reduzierten den ausgewiesenen Umsatz um CHF 115,4 Mio. bzw. 3,7% in Schweizer Franken.

Das Hörgerätegeschäft erzielte einen Umsatz von CHF 1ʼ809,3 Mio. – ein Anstieg um 0,2% in Lokalwährungen. Die Umsatzentwicklung profitierte von der positiven Marktresonanz auf die Ende August 2022 eingeführte neue Plattform Phonak Lumity. Im zweiten Geschäftshalbjahr wurde der Umsatz jedoch durch die bereits erwähnte Nichtverlängerung eines grossen Vertrags mit einem US-Kunden gebremst. Ohne diesen betrug das organische Wachstum des Geschäftsbereichs 4,1%. Der Druck auf den globalen durchschnittliche Verkaufspreis aufgrund von Veränderungen im Ländermix konnte durch Preiserhöhungen ausgeglichen werden. Im Ergebnis stand eine positive Entwicklung des durchschnittlichen Verkaufspreises im Geschäftsjahr.

Der neue Geschäftsbereich Consumer Hearing erzielte einen Umsatz von CHF 284,3 Mio. Trotz eines schwierigen Marktes für Unterhaltungselektronik hat die kürzlich übernommene Sennheiser Consumer Division ihre Ziele erreicht. Dazu trugen eine Reihe erfolgreicher Produkteinführungen bei, darunter die MOMENTUM True Wireless 3 Earbuds und die MOMENTUM 4 Wireless Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung. Mit der Einführung von Sennheiser Conversation Clear Plus hat der Geschäftsbereich Consumer Hearing eine neue Kategorie für Einstiegslösungen zur Hörunterstützung etabliert – ein wichtiger strategischer Grund für die Akquisition der Sennheiser Consumer Division.

Der Umsatz im Audiological-Care-Geschäft belief sich auf CHF 1ʼ357,8 Mio., ein Zuwachs von 15,7% in Lokalwährungen. Das organische Wachstum erreichte 4,5% und profitierte von der guten Entwicklung in Kanada, den Niederlanden, Skandinavien und Österreich. Die Aktivitäten für ergänzende Akquisitionen blieben im Jahresverlauf hoch. Der Fokus lag dabei insbesondere auf den USA, Kanada, Deutschland und Frankreich. Ein wichtiger Höhepunkt war die im Dezember 2022 abgeschlossene Akquisition von HYSOUND, durch die Sonova rund 200 Kliniken im schnell wachsenden chinesischen Markt hinzugewinnen konnten und die eine starke Plattform für die weitere Expansion bietet. Insgesamt erhöhten die Akquisitionen den Umsatz um 11,2%, vor allem durch die Übernahme von Alpaca Audiology in den USA. Unter Berücksichtigung neu eröffneter Fachgeschäfte stieg die Anzahl an Verkaufspunkten um über 300 auf mehr als 3ʼ900.

Der ausgewiesene EBITA im Hörgeräte-Segment erreichte CHF 771,4 Mio., ein Plus von 4,8% in Lokalwährungen. Der bereinigte EBITA stieg um 5,7% in Lokalwährungen auf CHF 804,5 Mio. Dies entspricht einer EBITA-Marge von 23,3% (2021/22: 26,2%). Der Rückgang der Marge war ausschliesslich auf Akquisitionen und die negativen Auswirkungen von Wechselkursschwankungen zurückzuführen.

Cochlea-Implantate-Segment – Solides Wachstum bei Systemverkäufen
Der Umsatz im Cochlea-Implantate-Geschäft belief sich auf CHF 286,9 Mio., was einem Anstieg um 2,8% in Lokalwährungen bzw. 2,5% in Schweizer Franken entspricht. Dies wurde trotz Lieferschwierigkeiten und Personalengpässen in den Spitälern erreicht. Der Verkauf von Systemen stieg um 5,1% in Lokalwährungen. Dieser Anstieg widerspiegelt ein starkes Wachstum in Nordamerika. Dem stand eine einstweilige Verfügung entgegen, die (bis zu ihrer vorläufigen Aussetzung im Oktober 2022) Advanced Bionics den Verkauf des Cochlea-Implantats HiRes™ Ultra 3D in und aus Deutschland untersagte. Der Verkauf von Upgrades und Zubehör profitierte von der anhaltenden globalen Einführung der Soundprozessoren Naída™ CI Marvel und Sky CI™ Marvel. Vor dem Hintergrund einer hohen Vergleichsbasis ging der Umsatz um 1,0% in Lokalwährungen zurück.

Der ausgewiesene EBITA im Cochlea-Implantate-Segment belief sich auf CHF 30,1 Mio. Der bereinigte EBITA betrug CHF 35,9 Mio. (2021/22: CHF 36,8 Mio.), was einer Marge von 12,5% entspricht (2021/22: 13,2%). Die Margenentwicklung wurde durch die Stärke des US-Dollars beeinträchtigt. Ohne Wechselkursentwicklungen verbesserte sich die Marge um 1,5 Prozentpunkte.

Cash Flow
Der Mittelzufluss aus Geschäftstätigkeit betrug CHF 783,9 Mio. (2021/22: CHF 941,1 Mio.). Diese Entwicklung ist zum Teil auf höhere Steuerzahlungen, Mittelabflüsse im Zusammenhang mit Produkthaftungen und stabile Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (die 2021/22 gestiegen waren) zurückzuführen. Zudem widerspiegelt sie die Erhöhung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang mit der Akquisition der Sennheiser Consumer Division. Die Nettoinvestitionen in Sach- und immaterielle Anlagen stiegen auf CHF 152,3 Mio. (2021/22: CHF 104,8 Mio.). Dies beinhaltete vor allem Investitionen in die Infrastruktur, einschliesslich der neuen Betriebsstätte für die Region Amerika in Mexiko zur Erweiterung der Produktionskapazitäten für die Geschäftsbereiche Hörgeräte und Cochlea-Implantate, sowie in IT-Projekte. Der operative Free Cash Flow belief sich auf CHF 535,6 Mio. (2021/22: CHF 763,7 Mio.).

Vor dem Hintergrund des fortgesetzten Ausbaus des Audiological-Care-Netzwerkes belief sich der Mittelabfluss für Akquisitionen, einschliesslich HYSOUND in China, auf CHF 261,1 Mio. Im Vorjahr betrug dieser Wert CHF 596,2 Mio. und beinhaltete die Akquisition der Sennheiser Consumer Division und von Alpaca Audiology. Zusammenfassend führte dies zu einem Free Cash Flow in Höhe von CHF 274,4 Mio. (2021/22: CHF 167,6 Mio.). Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeiten in Höhe von CHF 545,2 Mio. beinhaltet die Dividendenzahlung in Höhe von CHF 267,6 Mio. sowie Aktienrückkäufe in Höhe von CHF 486,5 Mio., insbesondere im Rahmen unseres Aktienrückkaufprogrammes. Dies wurde durch Nettoerlöse aus Kreditaufnahmen in Höhe von CHF 319,2 Mio. teilweise kompensiert.

Bilanz
Die flüssigen Mittel beliefen sich auf CHF 413,9 Mio. (Ende des Geschäftsjahres 2021/22: CHF 610,5 Mio.). Das Nettoumlaufvermögen betrug CHF 89,5 Mio. (Ende des Geschäftsjahres 2021/22: CHF – 15 Mio.). Der Einzug von Forderungen erwies sich als weiterhin effektiv. Die Gruppe behielt angesichts von Lieferschwierigkeiten bei mikroelektronischen Komponenten höhere Sicherheitsbestände bei. Der Anstieg des Nettoumlaufvermögens widerspiegelt in erster Linie die vorstehend beschriebene Erhöhung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang mit der Akquisition der Sennheiser Consumer Division. Hinzu kommen niedrigere passive Rechnungsabgrenzungen. Das investierte Kapital erhöhte sich auf CHF 3ʼ727,3 Mio. (Ende des Geschäftsjahres 2021/22: CHF 3ʼ439,1 Mio.). Wichtigster Faktor in diesem Zusammenhang waren die erhöhten M&A-Aktivitäten.

Das Eigenkapital der Gruppe in Höhe von CHF 2ʼ231,4 Mio. entspricht einem Eigenfinanzierungsgrad von 40,2% (Ende das Geschäftsjahres 2021/22: 43,5%). Dieser Rückgang ist in erster Linie auf den Aktienerwerb im Rahmen des Aktienrückkaufprogrammes, Dividendenzahlungen und unvorteilhafte Wechselkurseffekte zurückzuführen. Durch die im Rahmen des neuen Aktienrückkaufprogrammes getätigten Rückkäufe in Höhe von CHF 421,5 Mio. stieg die Nettoverschuldung von CHF 1ʼ006,3 Mio. per Ende März 2022 auf CHF 1ʼ495,9 Mio. Das Verhältnis Nettoverschuldung/EBITDA lag bei 1,5x und damit am oberen Ende des von Sonova angestrebten Zielkorridors von 1,0 – 1,5x. Die Rendite auf das investierte Kapital (ROCE) betrug 20,8% (Vorjahr: 24,1%).

Kapitalallokation
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung im Juni 2023 eine Dividende von CHF 4,60 pro Aktie vor, ein Anstieg von 5% gegenüber dem Vorjahr. Mit Blick auf die Kapitalallokation priorisiert Sonova weiterhin wertsteigernde Akquisitionen. Hinsichtlich weiterer Aktienrückkäufe im Rahmen des laufenden Programmes verfolgt die Gruppe einen ausgewogenen Ansatz, wobei eine gesunde Bilanz und ein moderater Verschuldungsgrad im Vordergrund stehen. Da der Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung/EBITDA) zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 am oberen Ende des Zielkorridors von 1,0-1,5x lag, plant Sonova derzeit keine Aktienrückkäufe im Geschäftsjahr 2023/24 zu tätigen.

Ausblick 2023/24
Die grundlegenden Aspekte von Sonovas Geschäft sind nach wie vor robust, dies trotz der anhaltend volatilen Wirtschaftslage. Dank der bewährten Strategie und kontinuierlicher Innovation ist die Gruppe gut aufgestellt, um die Wachstumschancen im attraktiven Markt für Hörlösungen zu nutzen. In den letzten Monaten zeigte dieser Markt Anzeichen einer Erholung, obwohl kurzfristig weiterhin Unsicherheiten bestehen. Für das Geschäftsjahr 2023/24 erwartet Sonova – unter Annahme konstanter Wechselkurse – beim konsolidierten Umsatz ein Wachstum von 3%–7% und beim bereinigten EBITA einen Anstieg um 6%–10%.

Die Entwicklung im ersten Geschäftshalbjahr 2023/24 wird durch eine höhere Vergleichsbasis im Vorjahr sowie durch Effekte aus der bereits erwähnten Nichtverlängerung des grossen Vertrages mit einem US-Kunden beeinflusst. Diese Faktoren werden am Ende des ersten Geschäftshalbjahres wegfallen. Unter Berücksichtigung einer erwarteten allmählichen Entspannung des Kostendrucks und dank der steigenden Resultate aus Initiativen zur Margenverbesserung erwartet Sonova im ersten Geschäftshalbjahr ein deutlich tieferes Wachstum beim Umsatz und beim bereinigten EBITA als im zweiten, jeweils gemessen zu konstanten Wechselkursen.

Unter Berücksichtigung der Wechselkurse per Mai 2023 erwartet Sonova für das Geschäftsjahr 2023/24 einen negativen Einfluss von 4-5% Prozentpunkten auf das ausgewiesene Umsatzwachstum in Schweizer Franken und von 8-9% Prozentpunkten auf den Anstieg beim bereinigten EBITA.

 

Unseren Online-Geschäftsbericht 2022/23 finden Sie hier:
https://report.sonova.com/2023/de

Der Geschäftsbericht 2022/23 ist auch auf unserer Website verfügbar unter: 
https://www.sonova.com/de/finanzberichte

Die Präsentation der Jahresergebnisse 2022/23 kann hier heruntergeladen werden:
https://www.sonova.com/de/investorenpraesentationen


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