13/11/2012 | 07:00 CET | Finanzergebnisse
Stäfa (Schweiz), 13.11.2012 – Sonova erwirtschaftete in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2012/13 einen Umsatz in der Höhe von CHF 872,4 Mio., was einer Steigerung um 14,3% in der Berichtswährung Schweizer Franken bzw. 7,9% in Lokalwährungen entspricht. Sämtliche Bereiche trugen zum Umsatzwachstum bei. Der EBITA stieg um 35,1% auf CHF 187,0 Mio. Unter Ausklammerung von Währungseffekten stieg der EBITA um 19,3%. Der Gewinn nach Steuern erhöhte sich um 43,8% auf CHF 149,2 Mio. Im Berichtszeitraum belief sich der unverwässerte Gewinn pro Aktie auf CHF 2,24 verglichen mit CHF 1,56 im Vorjahr.
Lukas Braunschweiler, CEO von Sonova sagte:
„Wir freuen uns, ein starkes Ergebnis zu präsentieren. Alle unsere Geschäftsbereiche und Hauptregionen trugen im ersten Geschäftshalbjahr 2012/13 zum Umsatzwachstum bei. Unser breites und wettbewerbsfähiges Portfolio an Hörgeräten und Cochlea-Implantaten widerspiegelt das Bestreben, unseren Kunden ein komplettes Angebot an innovativen Hörlösungen anzubieten. Mit unserer globalen Präsenz und unserer integrierten Strategie sind wir gut positioniert, um weiter zu wachsen, sowohl in den entwickelten Märkten als auch in den Schwellenmärkten.“
Solides Umsatzwachstum
Der Umsatz der Sonova Gruppe belief sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 auf CHF 872,4 Mio., was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer Steigerung um 14,3 % entspricht. Erstmals seit vier Jahren trugen auch die Währungen positiv zum Ergebnis bei. Durch das günstige Währungsumfeld erhöhte sich das ausgewiesene Umsatzwachstum um CHF 49,0 Mio. bzw. 6,4 %. In Lokalwährungen stieg der Umsatz somit um 7,9 %, wovon 5,9 % auf starkes organisches Wachstum und 2,0 % auf das Wachstum aus Akquisitionen entfielen. Einen starken Beitrag zum Wachstum leistete das Segment Cochlea-Implantate, das auf Gruppenebene fast die Hälfte des Wachstums in Lokalwährungen ausmachte.
Alle Hauptregionen leisteten ihren Beitrag
Das Wachstum in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres war weltweit breit abgestützt. Alle Hauptregionen konnten in Lokalwährungen starke Wachstumsraten verzeichnen. In Europa erzielte das Hörgeräte-Segment vor allem in Grossbritannien und Spanien ein beträchtliches Wachstum. In beiden Ländern ist der Zuwachs auf die erfolgreiche Umsetzung der Verkaufsinitiativen in sämtlichen Kanälen zurückzuführen. Andererseits litt das Geschäft in der Schweiz noch immer unter der im Juli 2011 geänderten Kostenerstattung, die vor ihrem Inkrafttreten die Nachfrage im ersten Halbjahr 2011/12 in die Höhe getrieben hatte. Wir gehen davon aus, dass sich der Schweizer Markt in der zweiten Hälfte dieses Geschäftsjahres normalisieren wird. Zudem war der Hörgerätemarkt in Italien und Frankreich schwierig, was sich auch auf unser Wachstum und den Produktmix in diesen beiden Ländern auswirkte. Ermutigend war die Entwicklung in Deutschland, wo in den letzten Monaten eine Stabilisierung verzeichnet werden konnte, die allerdings vor allem von unseren Hörgeräten der Kategorien Advanced und Standard geprägt war.
Für die Umsatzentwicklung in den USA waren vor allem die im September 2011 erfolgte Marktrückkehr von Advanced Bionics sowie das starke Ergebnis von Unitron verantwortlich. Hinzu kam die ermutigende Marktresonanz auf die im Frühjahr eingeführte neue Lyric Generation. Inzwischen übersteigen die monatlichen Probeanpassungen des neuen Lyric das vom Produkt der ersten Generation erreichte Niveau. Zudem gelang es Sonova, im Berichtszeitraum seinen hohen Marktanteil im Geschäft mit dem «Department of Veterans Affairs» erfolgreich zu behaupten. In Nord- und Südamerika (ohne USA) verzeichneten alle Schlüsselmärkte ein starkes Wachstum. In der Region Asien/Pazifik stieg der Umsatz in Lokalwährung um 9,7 %, wofür vor allem das solide Wachstum in Australien, Neuseeland und Japan verantwortlich war.
Starke Margenentwicklung
Im Berichtszeitraum erzielte Sonova eine Bruttogewinnmarge von 68,9 %. Dieser Wert liegt vor allem aufgrund positiver Währungseffekte um 50 Basispunkte über demjenigen des Vorjahreszeitraums. Die solide Verbesserung der Bruttogewinnmarge im Segment Cochlea-Implantate wurde durch die negativen Auswirkungen eines veränderten Produktmixes im Hörgeräte-Segment weitgehend aufgehoben. Diese Veränderung betrifft sowohl den Mix der Länder, der Produkte als auch der Vertriebskanäle.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) betrugen im ersten Halbjahr 2012/13 CHF 56,5 Mio. bzw. 6,5 % des Umsatzes. Die Tatsache, dass dieser Wert sowohl niedriger als im Vorjahr ausfiel als auch den mittelfristigen Zielbereich von 7 % – 8 % unterschritt, war in erster Linie auf die zeitliche Staffelung bestimmter externer Kosten zurückzuführen.
Im Berichtszeitraum beliefen sich die Aufwendungen für Vertrieb und Marketing auf CHF 266,5 Mio. Obwohl sie in Schweizer Franken 12,4 % und in Lokalwährungen um 7,1 % zulegten, fiel ihr Anstieg niedriger aus als derjenige des Umsatzes. Mehr als die Hälfte des Anstiegs in Lokalwährungen ist auf Akquisitionen zurückzuführen. Als Anteil am Umsatz gingen die ausgewiesenen Kosten von 31,1 % auf 30,5 % zurück. Dieser Rückgang trug zur Verbesserung der EBITA-Marge in der ersten Hälfte 2012/13 bei. Trotz des starken Umsatzwachstums stiegen die Administrationskosten in Lokalwährungen lediglich um 1,5 % bzw. um 5,1 % in Schweizer Franken. Übrige Aufwendungen in Höhe von CHF 2,6 Mio. entfielen auf den bekannt gegebenen aussergerichtlichen Vergleich mit den durch Deminor vertretenen Investoren bezüglich der verspäteten Gewinnwarnung im März 2011. Im Vorjahr enthielten die sonstigen Aufwendungen einmalige Umstrukturierungskosten in Höhe von CHF 3,9 Mio. infolge der Schliessung von Phonak Acoustic Implants.
Insgesamt stiegen die betrieblichen Aufwendungen in Lokalwährungen um 3,4 % bzw. um 7,8 % in Schweizer Franken und somit deutlich langsamer als der Umsatz. Daraus resultierte ein Betriebsgewinn vor akquisitionsbedingten Abschreibungen (EBITA) in Höhe von CHF 187,0 Mio. bzw. eine Marge von 21,4 %. Dies entspricht einem Anstieg um 35,1 % in Schweizer Franken oder 19,3 % in Lokalwährungen. Somit trug die positive Währungsentwicklung CHF 21,9 Mio. zur Verbesserung des EBITA bei. Dies entspricht einem Beitrag von 130 Basispunkten verglichen mit der ausgewiesenen Verbesserung der EBITA-Marge um 330 Basispunkte.
Der Betriebsgewinn (EBIT) kletterte um 41,6 % auf CHF 174,4 Mio., was neben dem EBITA-Wachstum einen Anstieg akquisitionsbedingter Abschreibungen um CHF 2,2 Mio. berücksichtigt. Im vorangegangenen Jahr hatte der EBIT eine Sonderabschreibung von CHF 4,9 Mio. auf zuvor aktivierten Entwicklungskosten von Phonak Acoustic Implants beinhaltet. Der Nettofinanzaufwand ging, vor allem aufgrund der niedrigeren Nettoverschuldung, leicht zurück. Für die Sonova Gruppe ergab dies einen Gewinn nach Steuern in Höhe von CHF 149,2 Mio., ein Plus von 43,8 % gegenüber dem Vorjahr. Im Berichtszeitraum belief sich der unverwässerte Gewinn pro Aktie auf CHF 2,24 (Vorjahr: CHF 1,56).
Hörgeräte-Segment: Marktführerschaft gefestigt
Der Umsatz im Hörgeräte-Segment belief sich im ersten Halbjahr 2012/13 auf CHF 801,2 Mio., was einem Wachstum von 4,5 % in Lokalwährungen entspricht. Mit einem organischen Wachstum von 2,4 % konnte die Gruppe ihre Marktführerschaft festigen. Darüber hinaus leisteten die im Vorjahr und im Berichtsjahr erfolgten Akquisitionen einen Beitrag von 2,1 % zum Umsatz. Des Weiteren profitierte die ausgewiesene Wachstumsrate mit 6,2 % vom positiven Währungsumfeld.
Zum Wachstum im Hörgeräte-Segment trugen sowohl unsere Gross- als auch unsere Einzelhandelsaktivitäten bei. Die positive Entwicklung in der ersten Jahreshälfte war insbesondere auf die Produktfamilie Phonak Essential sowie die im April 2012 auf dem AudiologyNOW!-Kongress vorgestellten Unitron Produkte Quantum Pro und Moxi Pro zurückzuführen. Sonova erzielte 80 % ihres Hörgeräteumsatzes mit Produkten, die seit weniger als zwei Jahren auf dem Markt sind. Sowohl die umfassende Palette an Produkten auf Basis der neuen Plattform Phonak Quest als auch das Produkt- und Servicekonzept Unitron Flex, beide im Oktober 2012 eingeführt, spiegeln das unverändert hohe Innovationstempo von Sonova wider.
Während alle drei Leistungsklassen zum Wachstum im Hörgeräte-Segment beitragen konnten, zeigte die Produktkategorie Advanced im Berichtszeitraum den stärksten Anstieg. Im Bereich drahtloser Kommunikationssysteme stand der Umsatz weiter unter Druck, da die in den Schulen verfügbaren Mittel unter staatlichen Sparmassnahmen leiden. In der Produktkategorie Diverses stieg der Umsatz um 12,9 % in Lokalwährungen, wofür vor allem höhere Dienstleistungserträge verantwortlich waren.
Das Hörgeräte-Segment erzielte einen EBITA von CHF 187,6 Mio., was einer EBITA-Marge von 23,4 % entspricht. Der EBITA stieg in Schweizer Franken um beachtliche 18,0 %, wozu das günstige Währungsumfeld erheblich beitrug. Bei konstanten Wechselkursen hätte die EBITA-Marge 22,0 % erreicht. Der durch strikte Kontrolle der Betriebskosten erreichte positive operative Leverage wurde durch die Auswirkungen der zuvor genannten Verschiebung im Landes-, Produkt- und Vertriebskanalmix auf die Bruttogewinnmarge teilweise aufgehoben.
Segment Cochlea-Implantate: Starke Erholung
Das Segment Cochlea-Implantate profitierte von vollen sechs Verkaufsmonaten des HiRes 90K Implantats nach der Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA im September 2011, und wies ein dementsprechend starkes Wachstum auf. Einen starken Beitrag zum Ergebnis dieses Segments leistete auch Neptune, der weltweit erste Soundprozessor, der zum Schwimmen geeignet ist. Der Umsatz stieg um 81,8 % bzw. 70,5 % in Lokalwährungen auf CHF 71,3 Mio. Sowohl die USA als auch die Region EMEA verzeichneten ein starkes Umsatzwachstum und damit eine sequentielle Verbesserung des Ergebnisses gegenüber der zweiten Hälfte des Geschäfts-jahres 2011/12.
Dank des gestiegenen Umsatzes und trotz anhaltend hoher Investitionen erreichte das Segment Cochlea-Implantate in der ersten Hälfte 2012/13 die Gewinnschwelle. Der EBITA erreichte CHF 2,0 Mio., nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein EBITA-Verlust in Höhe von CHF 20,6 Mio. verzeichnet werden musste. Der Vorjahreswert beinhaltete auch die bereits erwähnten einmaligen Umstrukturierungskosten in Höhe von 3,9 Mio. infolge der Schliessung von Phonak Acoustic Implants.
Deutlicher Anstieg im Cash Flow trotz hoher Wachstumsinvestitionen
Aufgrund des stark gestiegenen Gewinns vor Steuern erhöhte sich der Mittelzufluss aus Geschäftstätigkeit im Berichtszeitraum um 48,9 % auf CHF 167,1 Mio. Das Nettoumlaufvermögen kletterte von CHF 163,4 Mio. im März 2012 auf CHF 207,4 Mio. im September 2012. Der Anstieg war eine Folge höherer Warenvorräte, teilweise aufgrund des Lageraufbaus im Segment für Cochlea-Implantate für einen grossen Regierungsauftrag, sowie tieferer Verbindlichkeiten und Währungseffekte. Investitionen in Sach- und immaterielle Anlagen stiegen um CHF 6,5 Mio. auf CHF 43,3 Mio. aufgrund höherer aktivierter Entwicklungskosten im Segment Cochlea-Implantate. Trotzdem stieg der operative Free Cash Flow stark um 51,6 % auf CHF 127,1 Mio. Der Mittelabfluss aus Akquisitionen erreichte, inklusive der Zahlungen für Earn-outs für frühere Transaktionen, CHF 40,8 Mio., was einem Anstieg von CHF 4,3 Mio. gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Zusammengefasst stieg der Free Cash Flow gegenüber dem Vorjahr um 82,4 % auf CHF 86,3 Mio.
Das investierte Kapital belief sich in der ersten Hälfte 2012/13 auf CHF 1‘647 Mio. gegenüber CHF 1‘540 Mio. im März 2012. Der Anstieg ist eine Folge des höheren Nettoumlaufvermögens sowie von Währungseffekten. Die Nettoverschuldung erreichte CHF 51,4 Mio., leicht tiefer als im März 2012 (CHF 64,4 Mio.). Dies obwohl Sonova ihren Aktionären insgesamt CHF 79,9 Mio. in Form einer Ausschüttung aus der Reserve aus Kapitalanlagen auszahlte. Das Eigenkapital der Gruppe belief sich auf CHF 1‘596 Mio., wobei sich der Eigenfinanzierungsgrad von 64,5 % im März 2012 auf 67,1 % im September 2012 erhöhte.
Ausblick 2012/13
Sonova geht nach wie vor davon aus, dass im Geschäftsjahr 2012/13 sowohl im Hörgeräte-Segment als auch im Segment Cochlea-Implantate ein solides Wachstum bei Umsatz und Rentabilität erzielt werden kann, das den Erfolg des aktuellen Produkt- und Dienstleistungsportfolios des Unternehmens sowie ihr Bekenntnis zur Innovation widerspiegelt. Sonova erwartet für das Gesamtjahr weiterhin ein Umsatzwachstum im Rahmen von 7 % – 9 % und eine EBITA-Steigerung von 15 % – 20 %, beides basierend auf konstanten Wechselkursen.
Aufgrund der heutigen Währungssituation kann davon ausgegangen werden, dass sich der positive Währungseffekt der ersten Jahreshälfte auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt, wahrscheinlich jedoch in geringerem Masse. Eine Aufwertung des US-Dollars um 5% trägt rund CHF +34 Mio. zum Umsatz und rund CHF +11 Mio. zum EBITA bei. Der entsprechende Effekt eines stärkeren Euros beträgt CHF +25 Mio. beim Umsatz und CHF +15 Mio. beim EBITA.
Obwohl es aufgrund der Währungsentwicklung zu Schwankungen im tatsächlichen Ergebnis kommen kann, werden wir weiterhin Anstrengungen unternehmen, um durch strategische globale Ressourcenallokation die Auswirkungen des starken Schweizer Frankens auf das Gewinnwachstum zu mindern.
Der PDF File des vollständigen Halbjahresberichts 2012/13 ist auf unserer Website verfügbar:
http://www.sonova.com/de/investors/SemiAnnualReport/Seiten/default.aspx
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