Um unsere Bewegungen und Position zu verstehen, nutzen wir das Gleichgewichtsorgan, das Teil unseres Innenohrs ist. Dieses besondere System nutzt einen komplexen Wahrnehmungsmechanismus, um uns Informationen über Bewegung, Gleichgewicht und räumliche Orientierung zu geben.
Das Gleichgewichtsorgan in unseren Ohren arbeitet mit den Augen, der Haut, den Muskeln und den Gelenken zusammen, um Informationen zu sammeln und an unser Gehirn weiterzugeben. Das Gehirn sortiert dann die Informationen, um der sich bewegenden Person ein Feedback zu geben, worauf sie ihre Augen richten und wie sie ihre Körperhaltung anpassen soll. Unser Gehör kann in diesem Prozess einen wichtigen zusätzlichen Beitrag leisten: Forschungen haben ergeben, dass der Schall der auditive Bezugspunkt für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts ist.2 Denken wir nur an all die Aspekte, auf die wir Acht geben müssen, wenn wir z. B. auf einem vereisten Bürgersteig gehen oder eine Treppe hinaufsteigen. Wir schauen uns nach Hindernissen um, wir spüren die Treppenkante oder die Beschaffenheit des Bodens mit den Füssen, wir hören nach Schritten anderer Menschen, wenn wir um eine Ecke biegen - alle uns verfügbaren Sinne helfen, das Gleichgewicht zu halten.
Gleichgewichtsverlust und seine Auswirkungen
Die Systeme, die für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts verantwortlich sind, verlieren mit zunehmendem Alter an Funktion - und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, zu stürzen und unter Schwindelgefühlen zu leiden. Wenn eines dieser Systeme falsche oder widersprüchliche Botschaften an das Gehirn sendet, kann dies zu Schwindelgefühl und einem Gefühl der Unsicherheit führen, was wiederum einen Sturz zur Folge haben kann. Wenn eine Person stürzt, kann das erhebliche gesundheitliche Folgen haben:
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation ereignen sich jährlich 684 000 tödliche Stürze, womit Stürze nach Verletzungen im Straßenverkehr die zweithäufigste Todesursache bei unbeabsichtigten Verletzungen sind. Mehr als 37 Millionen Stürze pro Jahr führen zu Verletzungen, die medizinisch versorgt werden müssen.3 Die Häufigkeit von Stürzen nimmt mit dem Alter zu4 und bei älteren Menschen mit Hörverlust steigt das Sturzrisiko um das Zwei- bis Dreifache.5
Wir von Sonova möchten, dass jeder Mensch die Freude am Hören geniessen und ein Leben ohne Einschränkungen führen kann. In diesem Sinne ist es wichtig zu wissen, wie Hörsysteme helfen können und was man tun kann, um sein Gleichgewicht im Griff zu behalten.
Ausgewogen bleiben: vier Empfehlungen
1. Körperlich aktiv bleiben: Von Spaziergängen im Park über Treppensteigen bis hin zu angeleiteten Übungen durch einen Physiotherapeuten - oder Sportarten, die einfach Spass machen - es ist wichtig, seinen Körper in Bewegung halten.6 Übungsprogramme, die auf zwei oder mehr Komponenten des Gleichgewichts, des Gangs, der Muskelkraft oder der Flexibilität abzielen, haben nachweislich zu einer Verringerung der Sturzrate und der Sturzanzahl geführt und zeigen gleichzeitig langfristigen Nutzen.7
2. Wohnumfeld anpassen: Entfernen Sie Kabel, über die man stolpern könnte; erwägen Sie die Installation einer automatischen Beleuchtung, entfernen Sie Teppiche und tragen Sie Schuhe mit guter Bodenhaftung.5
3. Den Geist aktivieren: Pflegen Sie zusätzlich zur körperlichen Aktivität Ihr ganzes Leben lang soziale und kognitive Aktivitäten.
4. Seh- und Hörvermögen testen lassen: Nutzen Sie alle Ihre Sinne, um Ihr Gleichgewicht zu halten. Bei Hörverlust kann die Anpassung von Hörgeräten oder die Nutzung anderer Hörlösungen die emotionalen, körperlichen und sozialen Aspekte Ihres Wohlbefindens positiv beeinflussen, so dass Sie jede Aktivität in vollen Zügen geniessen können.8
Wie ausgewogen fühlen Sie sich?
Zu Sonovas Geschäftsbereich Audiological Care gehören spezialisierte "World of Hearing"-Fachgeschäfte, von denen einige während ihrer Balance-Fokustage Dienstleistungen anbieten, um den Zusammenhang zwischen Gehör und Gleichgewicht zu besprechen, individuelles Risiko abzuschätzen und persönliche Empfehlungen zur Verringerung des potenziellen Sturzrisikos zu geben.